Beim Gin handelt es sich um eine alkoholische Flüssigkeit, die auch unter dem Namen Wacholderschnaps zu finden ist. Dabei wird der hierfür benötigte Alkohol zumeist aus Ausgangsstoffen gewonnen, die kohlenhydrathaltig sind wie zum Beispiel Getreide oder auch Melasse, eine Art von zähem Zuckersirup. Diesem Alkohol werden dann während oder nach der Destillation Aromen hinzugefügt wie Wacholderbeeren, Koriander, Angelika, Lavendelblüten, Zitronenschalen, Hagebutte, Bisameibisch, Kalmus, Lackritz, Ingwer, Kardamom, Pfeffer usw.
Der entstandene Gin muss einen Mindestgehalt von 37,5 % Alkohol aufweisen, um mit dem Namen betitelt werden zu dürfen. Zumeist liegt der Alkoholgehalt jedoch deutlich darüber.
Durch das Zusetzen von diversen Aromen kann Gin geschmacklich sehr unterschiedlich wahrgenommen werden. Wie Sie den Gin dabei schmecken, hängt nicht allein nur von diesem ab, sondern auch von Gerüchen aus der Umgebung, wie Sie sich selbst fühlen und wie gut ihre Nase an diesem Tag riechen kann. Interessanterweise werden Sie beim Genuss von Gin zum Beispiel mit Freunden feststellen, dass nicht jeder das Gleiche schmeckt, sondern die Interpretation der Aromen durchaus sehr auseinanderliegen wird.
Wie schmeckt Gin?
Je nachdem welche Aromen dem Gin zugesetzt wurden, werden der Geschmack, der Geruch und das Aussehen der Spirituose danach bestimmt. Ein Gin kann blumige bzw. florale Merkmale im Aroma erkennen lassen, was darauf hinweist, dass die Wahl der Aromen eine solche Auslegung erfahren hat. Ein eher würziges und an Kräuter erinnerndes Aroma weist auf einen kräftigen Geschmack hin.
Um den Geschmack des Gins für sich selbst zu entdecken und um herauszufinden, welchen Gin Sie mögen, werden Sie neben dem Aussehen (Farbe, Klarheit oder Schwebstoffe bis hin zu trüb) auch auf den Geruch und das Aroma, aber auch auf das geschmackliche Gefühl, wie der Mund den Gin wahrnimmt, achten. Neben den blumigen, würzigen, erdigen, beerigen und vielen weiteren Aromen, die beim Riechen die unterschiedlichsten Noten entwickeln, kommen im Mund beim Verkosten weitere Empfindungen hinzu wie leicht, rund, stechend, brennend, scharf, süß, wärmend und vieles mehr. Da die Vielfalt an möglichen Aromenzusätzen bei der Ginzubereitung sehr groß ist, sind Sie gefordert, für sich herauszufinden, was Ihnen schmeckt.
Die Vielzahl an Sorten hängt mit den unterschiedlichen Möglichkeiten der Zutaten, die verwendet werden, zusammen. Es gibt mehr als 100 verschiedene Gewürze zur Aromatisierung von Gin.
Arten des Gins
Bei der Herstellung von Gin gibt es verschiedene Möglichkeiten, wodurch sich die Sorte unterscheidet. Es gibt London Gin, destillierten Gin und Dry Gin.
Wer einen destillierten Gin herstellen möchte, der muss bereits vor der Destillation wissen, welche Kräuter und Aromen dem Gin seinen Geschmack verleihen. Bei dieser Sorte werden diese bereits zu Beginn hinzugefügt.
Bei London Gin müssen mehrere Aspekte beachtet werden, damit die Spirituose den Namen tragen kann. Für die Herstellung darf nur landwirtschaftlich hergestellter Alkohol verwendet werden und für die Aromatisierung des Gins werden die rein pflanzlichen Zutaten während einer zweiten Destillation hinzugegeben. Das endgültige Produkt darf keine hinzugefügten Farbstoffe enthalten, muss im Zuckergehalt unter 0,1 g pro Liter bleiben, besonders wenn zusätzliche Süßstoffe ergänzt wurden und darf neben den Aromastoffen außer Wasser keine weiteren Zusätze beinhalten.
Dry Gin beschreibt eine Sorte, die entweder keine Süßstoffe oder unter 0,1 g Zuckergehalt pro Liter enthält. Da dies grundsätzlich auf London Gin zutrifft, ist dieser oft mit der Bezeichnung Dry ergänzt: London Dry Gin.
Vielseitigkeit des Gins als Getränk
Neben dem Genuss von purem Gin eignet sich die Spirituose auch hervorragend zum Mixen von Cocktails und Longdrinks.
Eines der klassischsten Getränke ist der Longdrink Gin Tonic. Dieser ist nicht nur leicht, selbst zu mischen, sondern kann auch in der Intensität des Geschmacks durch das Verhältnis individuell beeinflusst werden. Dafür werden lediglich Gin und Tonic Water benötigt.
Als das wohl bekannteste Symbol für Cocktails und Bars kann das gefüllte konisch gearbeitete Martiniglas mit der Olive gelten. Der Aperitif besteht aus Wermut, einem französischen mit Kräutern aromatisiertem Wein, und Gin. Der Geschmack ist dabei eher trocken und herb.
Ein aus Italien stammender Klassiker der Aperitifs ist der Negroni. Dieser besteht aus rotem Wermut, Campari (ein Bitter-Aperitif) und Gin, die auf Eis und mit einer Orangenscheibe serviert werden. Geschmacklich dominieren dabei die bitter-süßen Aromen.
Weiterhin können Getränke wie Orange Fizz, Blutorangen-Gin-Cocktails, Erdbeer-Bowle mit Limette und Gin und noch viele weitere kreiert werden.
Frank ist 58 Jahre alt und seit 2017 Autor bei Ginsalabim. Seit vielen Jahren erkundet er die faszinierende Welt der Spirituosen mit unersättlicher Neugierde und Hingabe. Als leidenschaftlicher Sammler und Kenner hat er sich einen Ruf als vertrauenswürdige Quelle für Expertenwissen aufgebaut. Er teilt nicht nur sein umfangreiches Fachwissen über Gin, Vodka, Whisky und andere Getränke, sondern auch seine persönlichen Geschichten und Empfehlungen, um eine Gemeinschaft von Gleichgesinnten zu inspirieren und zu verbinden.