Man nennt sie Jigger, Barmaß oder auch Messbecher. Der Jigger ist ein kleiner Messbecher, welcher es ermöglicht Flüssigkeiten auf 0,5 cl genau abzumessen und anschließend zu einem Drink zu mixen. Deshalb werden Jigger auch von den meisten Barkeeper für Cocktails verwendet. Mittlerweile gibt es die kleinen Messbecher in verschiedensten Variationen und auch Maßeinheiten. Preislich gibt es günstige aber auch etwas teurere Modelle aus Edelstahl.
Doch braucht man wirklich so einen Jigger um gute Cocktails zu mixen? Ist es nicht gemütlicher Drinks einfach freihändig zu mixen? Auf all diese Fragen möchten wir Ihnen nachfolgend in unserem Ratgeber eine Antwort geben.
Warum sollte man einen Jigger benuten?
Wenn wir uns Cocktails näher anschauen, steckt kein großes Geheimnis dahinter, denn ähnlich wie beim Kochen geht es hauptsächlich um das richtige Rezept. Befolgt man dieses, erhält man auch dementsprechend einen leckeren Cocktail, welcher jedes Mal genau so schmeckt – wie man ihn auch möchte. Viele Bartender möchten es nicht wahrhaben, jedoch wird in den meisten Gastronomien ein Jigger dem „Freischütten“ vorgezogen, denn nur so wird es ermöglicht jedes Mal den exakt gleichen Drink über die Theke gehen zu lassen. Besonders bemerkbar wird es bei Cocktails, wo es bereits ausreicht sich, um einen halben cl zu verschätzen und schon hat man einen anderen Drink. Gerade bei süßen Sirups ist hier Vorsicht geboten.
Natürlich gibt es versierte Bartender die auch schnell einmal einen präsize gemixten Drink aus dem Ärmel zaubern, ohne einen Jigger überhaupt anzufassen, jedoch spielt hier die Erfahrung eine wichtige Rolle. Darüber hinaus wird eventuell einfach auch kein Wert auf eine hundertprozentige Präzision gelegt. In gängigen Cocktailbars ist dies jedoch eher unüblich, denn man möchte ja jedem Gast denselben Drink servieren. Wer also den exakt selben Drink herausgeben möchte, der muss schlussendlich zu einem Jigger oder auch Messbecher greifen.
Wie bereits erwähnt ist die Verwendung von Jiggern eher umstritten. Während alteingesessene Bartender eher darauf verzichten und den Jigger eher als störend empfinden, finden andere das jiggerfreie einschecken als eher zu lässig und unpräzise. Ob in der Gastronomie oder auch privat, ist natürlich jedem selbst überlassen, ob man einen Jigger verwendet oder nicht. Dennoch lässt sich das Barwerkzeug empfehlen.
Unterschiedliche Ausführungen und verschiedene Messgrößen
Aufgebaut sind alle Jigger in der Regel identisch und zwar aus zwei verschiedenen Seiten, die kegelförmig oder rund sind. Oftmals fasst die größere Öfffnung und zwar der Jigger knapp vier Zentiliter (cl). Die kleinere Öffnung hingegen, der Pony fasst zwei Zentiliter (cl).
Bei Jiggern oder auch Barmaßen gibt es die unterschiedlichsten Variationen, darunter z. B. Barmaße die nur einseitig nutzbar sind. Hier sprechen wir jedoch von einer Variation, die eher wenig Gebrauch findet. Das Fassungsvermögen eines Jiggers liegt auch nicht immer bei 2 und 4 cl, sondern kann auch andere Größen aufweisen. So kann die große Seite des Jiggers auch schnell einmal fünf oder drei Zentiliter betragen. Auch das Fassungsvermögen der kleinen Seite kann bei Jiggern variieren. Eine besonders gängige Maßeinheit ist beispielsweise 1,5 cl. Hier unterscheiden wir jedoch auch zwischen günstigen Messbechern und auch hochwertigen Modellen, denn die günstigen sind oftmals nicht geeicht und auch nicht ganz exakt in der Abmessung. Darüber hinaus gibt es auch gravierende Unterschiede in der Skalierung eines Barmaßes bezüglich der Genauigkeit der Abstufung. So lässt sich die Füllhöhe manchmal meist nur innen oder auch gar nicht ablesen. Es gibt jedoch auch Barmaße, die den Flüssigkeitsstand außen anzeigen. Natürlich liegen die Unterschiede eines Jiggers auch in der Verarbeitung.
Meist werden Jigger aus Edelstahl gefertigt und sind silber- oder goldfarben. Doch nicht nur das Material und die Verarbeitung unterscheiden sich, sondern auch die Optik. Mal sind sie eher rund, mal kegelförmig. Man unterscheidet vor allem zwischen der amerikanischen und japanischen Variante. In der Regel wird der Füllstand meist in Zentiliter gemessen, jedoch gibt es auch Modelle, welche in Unzen (oz) gemessen werden. Dabei handelt es sich um ein amerikanisches Maß. Eine Unze entspricht drei Zentilitern.
Wer verschiedene Cocktailrezepte zubereiten möchte, sollte definitiv auf verschiedene Jigger Größen setzen. Wer keine Lust hat ständig Unzen in Zentiliter umzurechnen, kann sich auch zusätzlich einen Jigger mit der Maßangabe in Unzen anschaffen.
Die richtige Verwendung eines Barmaßes/Jigger
Für eher unerfahrene Barkeeper oder auch Laien stellt sich oftmals die Frage, ob es überhaupt sinnvoll ist einen Jigger zu verwenden. Kann man die richtige Menge Akohol oder Saft nicht einfach per Augenmaß ohne einen Messbecher richtig abschätzen. Mit ein wenig Erfahrung und Übung lässt sich sowas natürlich umsetzen, jedoch nicht hundertprozentig. Wer ein präzises Ergebnis möchte, sollte stets zu einem Jigger greifen, denn das richtige Maß hat einen sehr großen Einfluss auf den Geschmacks. Besonders bemerkbar macht sich sowas bei Shortsdrinks, denn hier kann die Menge an Alkohol bereits in feinen Nuancen einen großen Unterschied machen. Die Verwendung eines Jiggers garantiert darüber hinaus stets eine gleichbleibende Qualität der Drinks. In einer guten Bar ist dieser Punkt unerlässlich.
Kurzes Video zum Thema “Jigger”:
Wie bei allem im Leben benötigt man natürlich erst einmal etwas Übung. So ist es auch bei dem Jigger, deshalb ist es erstmal wichtig sich mit diesem Barwerkzeug anzufreunden. Muss es einmal schnell gehen, kann die Benutzung eines Jiggers schnell einmal aufhalten. Auch die richtige Menge zu finden, ohne etwas zu verschütten ist Anfangs nicht gerade leicht. Hier für empfehlen sich an allererster Stell erst einmal Ausgießer oder auch Speed Pourer, die es ermöglichen die Spirituose oder auch den Saft präziser in den Jigger zu gießen. Besonders am Anfang empfiehlt sich deshalb auch das Üben mit Wasser.
Grundsätzlich wird der Jigger an der schmalsten Stelle zwischen Daumen und Zeigefinger in der Hand gehalten. Der Mittelfinger kann als zusätzliche Stabilisierung genutzt werden. Wer es noch eleganter möchte, kann den Jigger zwischen Zeige- und Mittelfinger halten. Zweiteres benötigt natürlich etwas mehr Übung und sollte nicht gleich am Anfang ausprobiert werden. Viel mehr sind die Grundbasics erstmal wichtig.
Erst einmal sollte auch der Ausgießer oder Speed Pourer nah an am Jigger gehalten werden, damit nichts verschüttet wird. Hat man das einmal drauf, kann man mit der Distanz natürlich aus „Showzwecken“ auch ein wenig spielen. Als Faustregel gilt, je flacher die Flasche gehalten wird, desto langsamer läuft auch die Flüssigkeit heraus. Zusätzlich gibt es bei Ausgießern oftmals auch Luftlöcher, die zugehalten werden können, um so die Durchflussgeschwindigkeit zu reduzieren. Nachdem die Flüssigkeit vom Jigger ins Glas gekippt wurde, muss das Handgelenk so eingedreht werden, dass keine Flüssigkeit mehr außen herunterlaufen kann.
Jigger kaufen: wie viel kostet ein hochwertiger Jigger und worauf sollte man achten?
Mittlerweile gibt es eine enorm große Auswahl an verschiedenen Jiggern in den unterschiedlichsten Variationen. Vor dem Kauf sollte man natürlich erst einmal entscheiden, welche Maßangabe für einen selbst relevant ist. Möchten Sie eher amerikanische Rezepte nachmixen, ohne ständig von Unzen in Zentiliter umzurechnen, dann können Sie zu einem amerikanischen Jigger greifen. Ist Ihnen dies jedoch egal und Sie arbeiten mit Zentilitern, dann können Sie zu einem japanischen Jigger greifen. In der Regel werden in Deutschland meist Maßbecher mit Zentiliter verwendet. Nicht desto trotz kann es sinnvoll sein auch beides zu besitzen. Natürlich sollte man sich auch über das benötige Fassungsvolumen im Klaren sein.
Des Weiteren sollte die Verarbeitung und auch Qualität ein ausschlaggebendes Kriterium sein. Hochwertige Jigger bestehen meist aus Edelstahl. Da bei einem Jigger ständig mit Flüssigkeiten gearbeitet wird, müssen diese natürlich aus einem rostfreien Material bestehen. Hier sollten Sie aus gesundheitlichen und hygienischen Gründen definitiv darauf achten.
In der Regel gibt es hochwertige Jigger meist schon ab einem Preis von unter 10 Euro. Wer jedoch etwas hochwertiges möchte, kann schnell einmal 40–50 Euro zahlen. Darüber hinaus gibt es auch natürlich ganz spezielle personalisiert Jigger, welche auch deutlich über dieser Summe liegen können.
Nachfolgend finden Sie eine Auswahl an verschiedenen Jigger-Modellen:
Frank ist 58 Jahre alt und seit 2017 Autor bei Ginsalabim. Seit vielen Jahren erkundet er die faszinierende Welt der Spirituosen mit unersättlicher Neugierde und Hingabe. Als leidenschaftlicher Sammler und Kenner hat er sich einen Ruf als vertrauenswürdige Quelle für Expertenwissen aufgebaut. Er teilt nicht nur sein umfangreiches Fachwissen über Gin, Vodka, Whisky und andere Getränke, sondern auch seine persönlichen Geschichten und Empfehlungen, um eine Gemeinschaft von Gleichgesinnten zu inspirieren und zu verbinden.