In der Grafschaft Devon, im Süden Englands, befindet sich die Blackfriars Destillerie, auch unter dem Namen Plymouth Destillerie bekannt. Plymouth Gin ist ein Klassiker und wird seit dem Jahre 1793 in der Destillerie hergestellt. Das Aroma und die Geschmacksvarianten des Gins sind derart einzigartig, dass die Bezeichnung Plymouth Gin geschützt ist und nur noch dann angewendet werden darf, wenn das Getränk auch wirklich in Plymouth hergestellt wurde.
Öffnet man eine Flasche Plymouth dieses Getränks, ist es ein Erlebnis daran zu riechen. Wie eine aufreizende Verheißung an den Gaumen verströmt der leichte Duft von Wacholder, von Schalen saftiger Orangen, Getreidesorten und Zitrone aus der Flasche. Eine Verheißung, die mit den ersten Schlucken auch eingelöst wird und ergänzt wird durch einen Hauch Kardamom und Noten von Koriander.
Der Gehalt an Alkohol des Getränks liegt bei 41,2 %. Es wird noch eine weitere Variante des Gins produziert, der Plymouth Gin Navy Strength, der einen eindrucksvollen Alkoholgehalt von 57 % aufweist. Doch echte Kenner genießen diesen Gin pur bei Zimmertemperatur.
Nachfolgend weitere wissenswerte Informationen rund um „Plymouth Gin“:
Die Herstellung des Plymouth Gin
Plymouth Gin wird in der gleichnamigen Stadt hergestellt und darf auch nur dort produziert werden. Dies wurde im Jahr 1884 in der “Plymouth Appellation Contrôlée” festgeschrieben und ist bis heutzutage eine geschützte Bezeichnung für die Herkunft. Plymouth Gin wird aus hochwertigem Getreide und dem Wasser des Dartmoor National Park hergestellt und mehrfach destilliert.
Die hochprozentige Spirituose wird mit Wasser auf 60 Vol.-% verlängert, mit Auszügen von diversen Aromen vermengt und durchläuft mehrmals die Kupferdestillationskolben im Pot-Still-Verfahren, um danach gefiltert zu werden.
Es werden sieben Botanicals verwendet:
- Wurzel der Angelika
- Schale von Orangen
- Schoten des Kardamon
- Samen von Koriander
- Wurzel der Schwertlilie
- Beeren von Wacholder
- Schale von Zitronen
Anschließend erfolgt die Verdünnung mit Wasser auf 41,2 %. Bei längerer Einlagerung verfliegen aber die Aromen und der Gin wird nur kurzzeitig harmonisiert und danach in die Flaschen gefüllt. Die aus Italien stammenden Wacholderbeeren enthalten etwa 20 % vergärbaren Zucker und einen ungewöhnlich hohen Anteil ätherischer Öle, die dem Gin sein einzigartiges Aroma verleihen.
Plymouth Gin kaufen – wie viel kostet er und worauf ist zu achten?
Es gibt einige Dinge, auf die beim Kauf von Gin geachtet werden muss. Dazu gehören:
- die Informationen auf dem Etikett
- der Produzent
- die Kosten
Im Prinzip befindet sich auf jeder Flasche Gin ein entsprechendes Etikett. Dieses enthält üblicherweise umfangreiche Informationen über den betreffenden Gin. Das ist für Anfänger eine gute Möglichkeit, sich über das Getränk entsprechend zu informieren. Dabei spielt die Vorderseite nur eine untergeordnete Rolle. Die wesentlichen Informationen befinden sich auf der Rückseite des Aufklebers. Dort stehen nicht nur die Inhaltsstoffe und der Gehalt an Alkohol, sondern auch genau um welche Sorte von Gin es sich handelt.
Der Produzent ist einer der wichtigsten Punkte, denn es gibt Destillerien die in erster Linie für Supermärkte arbeiten. Das bedeutet, dass sie in Massen herstellen. Bei einem hochwertigen Gin sollte die Destillerie auf eine geringe Menge achten. Diese werden nicht in Massen hergestellt und das wird auch am Geschmack deutlich.
Der Preis ist auch von Bedeutung, denn ein hochwertiger Gin sollte nicht unter zehn Euro kosten. Es kommt immer vor, dass eine Destillerie Angebotspreise macht, aber selbst diese sind üblicherweise nicht unter zehn Euro zu finden. Eine hochwertige Destillerie bietet Gin ab 20 Euro aufwärts an.
Der Kaufpreis liegt im Durchschnitt bei 25,- EURO, Preise von 50,- und mehr pro Flasche sind auch nicht selten.
Plymouth Gin – Test aus dem Netz
Im Folgenden einige der beliebtesten Sorten von Plymouth Gin:
Plymouth Original Strenght Gin
Bei der Plymouth Destillerie handelt es sich um die älteste derartige Einrichtung ganz Englands, die noch immer tätig ist. Die Anfänge des Betriebes finden sich im Jahr 1793, als nach der Rezeptur der erste Plymouth Gin die Destillerie verließ. Noch heutzutage werden die gleichen sieben Botanicals verwendet. Wacholder, Koriander sowie Orange sind einige der Botanicals. Reinheit und Geschmack zeichnen das Getränk aus.
Bereits am Geruch zeigen sich das erfrischende Aroma von Wacholderbeeren und Koriander. Das Geschmackserlebnis ist weich und komplex, mit einem süßlichen Ton. Der Abgang gibt sich frisch und aromatisch. Ein Geschmack, der lange im Geschmacksgedächtnis bleibt. Klassisch serviert, mit Tonic über Eis und Zitrone, ist der Plymouth Original Strenght Gin ein echtes geschmackliches Erlebnis. Wer Cocktails ein belebendes Aroma verpassen möchte, greift am besten zum Plymouth Gin. Die ausgezeichnete Harmonie aus Wacholder und Zitrus erfreut jeden Liebhaber von Gin. Für Kenner, die den eindrucksvollen Wacholdergeschmack vorziehen, ist Plymouth Gin genau das Richtige.
Plymouth Navy Strenght Gin
Navy Strength und zusätzlich regional beschützt, zwei unter Gin eher seltene Eigenschaften. Regional geschützt, weil Playmouth Gin nur in der gleichnamigen englischen Stadt produziert werden darf. Und dann verfügt er über einen Gehalt an Alkohol von 57 %, wo viele andere Ginsorten nur um die 40 % aufweisen. Diese Eigenschaften versprechen doppelte Freude beim Genuss.
Produziert wird der Playmouth Navy Strength Gin aus hochwertigem Getreide aus dem Nationalpark Darthmoor. Die Bedingungen für die landwirtschaftlichen Belange in einem Nationalpark sind umfangreich wie nirgends anders. So wird ein 100% natürlicher Rohstoff garantiert. Aufgrund einer dreifachen Destillation erhält das Getränk einen unverkennbar weichen und runden Körper. Und schließlich fließen in den Gin mehr als 200 Jahre Erfahrung was das Brennen und die Destillation anbelangt.
Plymouth Sloe Gin
Nach dem Plymouth Gin und dem Plymouth Navy Strength Gin gibt es auch auch den Plymouth Sloe Gin, eine regional geschützte Gin Sorte. Sloe Gin ist eher eine Nischensorte, die in den vergangenen Jahren viel an Aufmerksamkeit gewinnen konnte. Der Trend geht weg von trockenen, kräftigen und an Wacholder orientierten Gins, hin zu gefälligen und süßen Gins, bei denen die Note von Wacholder nicht im Vordergrund steht.
Nur in der englischen Stadt Plymouth darf dieser Gin produziert werden. Das macht ihn zu einem solitären Erlebnis. Plymouth Gin darf darüber hinaus auf 200 Jahre Erfahrung im Bereich des Brennens zurückblicken. Seit dem Jahr 1793 wird in der in Plymouth ansässigen Black Friars Distillery Gin hergestellt. Und auch der Plymouth Sloe Gin basiert auf einem alten Rezept aus dem Jahr 1883.
Was den Geschmack anbelangt zeichnet sich der Plymouth Sloe Gin durch ein angenehmes, rundes und fruchtiges Gefüge von Aromen aus. Die Schlehenbeere kommt gut zur Geltung und vermittelt dem Kenner ein besonderes Spektrum von Aromen. Der Gin ist weder zu süßlich noch zu trocken und befindet sich im Einklang zwischen Schlehe und Wacholder, Früchten und Kräutern sowie süßen Noten und angenehmer Bitterkeit.
Plymouth Gin Cocktail Rezept
Rezepte für Cocktails wurden über lange Zeit entwickelt und von zahlreichen Fachleuten laufend verfeinert. Die klassischen Gin Cocktails bringen Kultur in die Bars zurück und unterstreichen in erster Linie die zahlreichen Aromanuancen des Gin.
Gimlet
Dabei handelt es sich um eine einfache und beliebte Version des klassischen Plymouth Gin Cocktails, den die britische Royal Navy im 19. Jahrhundert kreierte. Zuerst handelte es sich um eine Kombination aus Plymouth Gin und Rose’s Lime Cordial.
Das Gimlet wanderte zu Cocktailbars; wo Plymouth Gin und Rose’s Lime Cordial gerührt und serviert wurden. Heute sind hausgemachte Liköre oder diese frische Version das Nonplusultra.
Zutaten:
- 6 cl Gin
- 2 cl Lime Cordial
- Eiswürfel
- Garnitur (z. B. Limettenzeste)
Zubereitung:
- Alle Zutaten gemeinsam in ein Rührglas geben
- 4 bis 5 Eiswürfel hinzugeben
- 30 Sekunden verrühren
- anschließend in ein Glas abseilen
- mit Limettenzeste servieren
Empfohlenes Zubehör:
- Rührglas
- Barlöffel
- Coupette oder Martini-Glas
Welches Tonic passt zu Plymouth Gin?
Bei einem so ausgewogenen Getränk wie Plymouth Gin braucht man ein ebenso ausgewogenes Tonic Water. Also sollte man Plymouth Gin mit Thomas Henry Tonic Water und Fever Tree Indian Tonic Water probieren. Beide sind sehr gut passend. Das Thomas Henry kitzelt noch etwas mehr die Nuancen des Zitrus aus dem Gin, während das Indian dem Gin seine Komplexität lässt und ihm eine weitere Note von Frische verleiht.
Man kann mit den Tonic-Sorten probieren, je nachdem, welche Nuance man lieber mag aber generell kann man sagen, es empfiehlt sich den Gin so ausgeglichen zu lassen wie er ist und genießt einfach die Balance.
Frank ist 58 Jahre alt und seit 2017 Autor bei Ginsalabim. Seit vielen Jahren erkundet er die faszinierende Welt der Spirituosen mit unersättlicher Neugierde und Hingabe. Als leidenschaftlicher Sammler und Kenner hat er sich einen Ruf als vertrauenswürdige Quelle für Expertenwissen aufgebaut. Er teilt nicht nur sein umfangreiches Fachwissen über Gin, Vodka, Whisky und andere Getränke, sondern auch seine persönlichen Geschichten und Empfehlungen, um eine Gemeinschaft von Gleichgesinnten zu inspirieren und zu verbinden.