Neben Spirituosen wie Whiskey und Wodka zählt der Gin zu den beliebtesten Spirituosen auf dem Markt. Hinter dieser Spirituose steht eine stets wachsende Vielfalt, welche sich durch erfrischende und leckere Longdrinks sowie auch Cocktails auszeichnet. Natürlich wird der Gin von Liebhabern auch sehr gerne einmal pur genossen. Der wohl bekannteste Drink mit Gin ist jedoch der Gin & Tonic. Weltweit feiert dieser Kultdrink eine enorme Beliebtheit. Nicht desto trotz ist der Gin & Tonic nur eine Variation, es gibt deutlich mehr Möglichkeiten und einen Gin zu servieren. Wir haben für Sie in diesem Ratgeber die 7 besten Möglichkeiten zusammengefasst.
Nachfolgend möchten wir Ihnen Beispiele zeigen, mit was Sie ihren Gin gut mischen können:
Gin Wild Berry oder Bitter Lemon
Nicht nur der Lillet Blanc kann etwas mit einer Wild Berry Limonade, sondern auch der Gin. Die Brause mit den russischen Beeren eignet sich hervorragend in Kombination mit einem London Dry Gin oder auch Dry Gin. Hier sprechen wir eindeutig von der Schweppes Russian Wild Berry Limonade, denn diese wurde vom Hersteller schnellstens etabliert und eine neue Beeren-Limonade wurde kreiert. Natürlich kann auch eine Wild Berry Limonade eines anderen Herstellers verwendet werden, hier handelt es sich hauptsächlich um eine reine Geschmackssache. Wer den Geschmack der Mischung noch ein wenig abrunden möchte, kann sogar noch ein wenig Lillet Blanc dazugeben.
Natürlich sind hier keine Grenzen gesetzt, denn es gibt viele verschiedene Sorten an Limonaden. Somit kann durch die Zugabe einer anderen Limonade ebenfalls ein guter Gin-Drink entstehen. Neben klassischen gelben und weißen Limonadensorten kann auch eine Bitterlemonade genau die richtige Wahl sein. Hier kommt es natürlich darauf an, ob man den bitteren Geschmack mag.
Von eher klassischen Orangen- und Zitronenlimonaden ist eher abzuraten, denn diese sind sehr süß und verfügen über einen klebrigen Fruchtgeschmack, welcher einem edlen Gin eher nicht gerecht wird. Wer dennoch eine Kombination aus diesen beiden Komponenten möchte, sollte auf selbstgemachte Limonade zurückgreifen, welche über einen geringen Zuckergehalt verfügt.
Gin Soda – der Klassiker mit Mineralwasser
Für viele klingt diese Mischung vielleicht auf den ersten Eindruck ein wenig Langweilig, doch falsch gedacht, denn der Gin Soda ist mittlerweile ein absolutes Kultgetränk. Hier für wird Gin einfach mit Sprudel aufgefüllt. In vielen Clubs wurde bereits in der Vergangenheit der Wodka Soda bevorzugt, denn hier finden wir keinerlei Kalorien oder auch Zucker. Somit war der Wodka Soda oder auch „Skinny Bitch“ genannt, ein Longdrink für ernährungsbewusste Menschen. Um den Geschmack etwas aufzupeppen wurde ausschließlich eine Limetten Scheibe hinzugefügt.
Doch die Kombination mit Soda passt nicht nur zu Wodka, sondern auch hervorragend zu Gin. Man kann sogar so weit gehen, dass es sogar eigentlich eine deutlich bessere Mischung ist. Durch das Sodawasser kommt der Eigengeschmack des Gins je nach Mischungsverhältnis voll zur Geltung. Zusätzlich wird der Longdrink durch die Kohlensäure sehr erfrischend prickelnd. Es ist ganz egal, ob der Gin Soda auf Eis oder zimmerwarm serviert wird, hier handelt es sich um eine reine Geschmackssache. Auch ob echtes Soda oder herkömmliches Mineralwasser sowie aufgesprudeltes Leitungswasser verwendet wird, ist den persönlichen Vorlieben überlassen.
Die Vorteile des Gin-Soda gegenüber dem Wodka Soda liegen ganz klar im nahezu unverfälschten Geschmack. Es bleibt trotz Mixtur und zwei Komponenten ein facettenreiches Geschmackserlebnis, welches dennoch nicht die Eigennote des Gins übertönt, ganz im Gegenteil, die Wacholderaromen und die Botonicals stehen ganz klar im Vordergrund. Garantiert einen Versuch mit dem persönlichen Lieblings-Gin wert.
Gin Buck / Gin Gin Mule – Gin mit Ginger Ale oder Ginger Beer mischen
Richtig gehört, den Moscow Mule gibt es auch in einer Gin-Gin Mule Variante. Ein Grund hier für ist einfach, dass der Ingwergeschmack relativ gut zu Gin passt. Auch während des Brennvorgangs wird oftmals Gin als Botonical verwendet, um die Geschmäcker zu vereinen. Dementsprechend gibt es zahlreiche Rezepte, welche auf Gin und Ginger-Ale sowie Gin und auch Ginger Beer basieren. Der große Unterschied liegt darin, dass Ginger Beer deutlich schärfer ist als der kleine Bruder Ginger-Ale. Auch in Deutschland darf mittlerweile Ingwerbier als Bier bezeichnet werden, obwohl es damit eher weniger zu tun hat. Bekannt wurde der Drink durch die Wodka-Variante, mittlerweile gibt es jedoch viele die die Gin-Variante bevorzugen.
Die beliebtesten Rezepte sind einmal der Gin Buck, welcher auf Gin, Ginger Ale / Ginger Beer und Zitrone basiert oder auch der Gin Gin Mule, welcher aus Gin, Ginger Beer, Minze, Zuckersirup und Limette besteht. Beides sehr leckere Variationen, die bestens mit einem guten Gin harmonieren. Hier eignet sich z. B. ein London Dry Gin oder auch ein Dry Gin besonders gut. Wer es süßer und fruchtiger mag, kann auch auf einen Sloe Gin setzen.
Pink Gin – Gin mit Aromatic Bitters mischen
Viele kennen den Pink Gin heutzutage nur als fruchtige Gin-Sorte oder auch Gin Likör. Doch dahinter steckt noch viel mehr, denn der Pink Gin ist auch ein beliebter Cocktail, welcher ausschließlich aus Gin und Cocktailbitters besteht. Unter Cocktailbitter versteht man aromatische Bitterliköre, die eine gewisse Würze mit sich bringen und in Longdrinks sowie auch Cocktails in geringen Maßen dosiert werden. Bei der Zugabe gibt das Fläschchen nur tröpfchenweise die Flüssigkeit heraus umso den Drink versehentlich nicht zu „verbittern“. Ein ganz bekannter und beliebter Hersteller für Bitterliköre ist z. B. Angostura.
Zubereitet wurde der klassische Pink Gin mit einigen Tropfen Angostura Aromatic Bitter. Die Tropfen des Bitterlikörs wurden gemeinsam mit Eis in ein Rührglas gegeben und verrührt. Garniert wurde das ganze dann ausschließlich mit Schmelzwasser oder einem zusätzlichen Schuss Wasser.
Wer es jedoch ein wenig stärker mag, kann die Eiswürfel ganz einfach mit Bitters durch Rühren benetzen und anschließend vor dem Aufgießen mit Gin entfernen. Bei dieser Form handelt es sich fast schon um einen puren Gin, dem nur ein wenig Aromen und Farbe hinzugefügt worden sind. Durch den leichten Hauch von Pink redet man hier auch von „Pink Gin“.
In der Regel wurden für Pink Gins oftmals eher süßliche Gin-Sorten wie z. B. Plymouth Gin verwendet. Wer es ein wenig süßer mag, wird mit diesem Cocktail eine menge Spaß haben. Vorsicht ist jedoch geboten, da trotz Süße natürlich die Stärke des Drinks nicht verloren geht.
Gin Sour, Gin Fizz und Tom Collins: Gin mit Zitronensaft und Zuckersirup mischen
In der Cocktailszene ist eine ganz bestimmte Gattung an Cocktails sehr beliebt, und zwar die Sours. Unter den Mixologen spricht man von einem Sour, wenn die Formal aus Spirituose + Zuckersirup + Zitrussaft besteht. Je nachdem welche Grundspritiuose verwendet wird, entsteht auch der Name. Wird ein Gin verwendet, spricht man hier von einem Gin Sour. Der Gin Sour wird in seiner klassischen Form mit frisch gepresstem Zitronensaft serviert.
Doch das war nur der Anfang, denn nicht nur die Spirituosen können bei einem Sour variiert werden, sondern auch der Zucker- und Zitrusanteil. So kommen oftmals bei Sours auch süße Liköre anstatt Zuckersirup zur Verwendung. Verwendet man Tripple Sec (Orangenlikör), spricht man von einem „New Orleans Sour“. Ist die Grundspirituose dieser Mischung Gin, dann wird dieser Cocktail auch „White Lady“ genannt.
Wer jedoch einen Gin-Fizz mixen möchte, muss etwas an der Rezeptur und auch an der Zubereitung ändern. Ergänzen wir das ganze mit Kohlesäure, servieren den Drink ohne Eis und ausschließlich mit Soda + schütteln den Drink, dann sprechen wir von einem Gin-Fizz. Andersrum können wir dieselbe Rezeptur auf Eiswürfeln mit Soda zu einem Highball auffüllen, dann sprechen wir von einem „Tom Collins“.
Wie man gut an diesen drei Beispielen sehen konnte, steckt hinter einem Gin Longdrink oder auch Cocktail viel mehr als nur ein klassischer Gin Tonic.
Dry Martini – Gin mit Wermut mischen
Wir kennen alle diese Filmszene in dem der Barkeeper einen Martini mit einer grünen Olive serviert. Doch woraus besteht dieser Drink? Martini? Eigentlich aus Gin und Wermut. Man spricht hier von einem Dry Martini. Wenn wir näher auf den Wermut eingehen möchten, dann treibt uns die Geschichte zurück bis hin ins alte Frankreich. Doch gehört wirklich Wermut zu einem guten Martini Drink? Bei dieser Frage scheiden sich die Geister, denn die einen bevorzugen einen Wermut in einem Mischverhältnis von 1:3, während andere eher den Gin pur genießen möchten und Mischverhältnisse von 1/15 anstreben.
Nichtsdestotrotz bietet sich die Mixtur mit Wermut besonders gut an, denn die beiden Geschmäcker harmonieren. Darüber hinaus werden stets neue Wermut-Sorten angeboten, welche durch einen besonders leckeren Geschmack überzeugen. Hier weiß man nahezu gar nicht mehr zu welchem man eigentlich greifen sollte da alle besonders gut schmecken. Im Bereich der Aperitifs oder auch Bitterliköre finden sich darüber hinaus noch etliche weitere Spirituosen, welche sich in Kombination mit einem Gin hervorragend zu einem Sweet Martini mixen lassen.
Wie bereits erwähnt harmoniert Gin teilweise auch sehr gut mit Lillet. Eine der beliebtesten Mischungen basiert auch auf Aperitifs wie Aperol. Will man jedoch sein Rezept an einen echten „Martini-Cocktail“ anlehnen, dann gibt es einige Punkte die beachtet werden müssen. So müssen alle Zutaten so dosiert werden, dass der Gin stets im Vordergrund steht. Die Zutaten müssen gemeinsam ordentlich auf Eis verrührt und anschließend in ein vorgekühltes Martini Glas abgeseiht werden. Wem der Drink ein wenig zu trocken ist, kann zusätzlich noch mit Zuckersirup nachjustieren.
Gin & Juice – Gin mit Fruchtsaft mischen
Wer es ein wenig fruchtiger mag, kann auch auf Saft setzen. Wie auch andere Spirituosen kann Gin mit verschiedenen Säften gemixt werden. Mittlerweile ist Gin & Juice besonders beliebt und wird auch in vielen gängigen Cocktailbars neben einem herkömmlichen Gin Tonic angeboten. Bereits auf der zweiten Single „Doggystyle“ seines Debütalbums, hat sogar der Starrapper Snoop Dogg seine Liebe zu Gin & Juice verkündet. Doch welche Säfte können verwendet werden? Die Frage lässt sich nur schwer beantworten, denn hier kommt es ganz auf die Gin-Sorte und die Aromen der enthaltenen Botonicals an. In der Regel wird Traubensaft empfohlen. Darüber hinaus sollen auch Apfel- und Birnensaft wirklich gut zu Gin passen. Wer es etwas exotischer oder auch kreativer mag, kann zu Rhabarbersaft oder auch Zitrusfrüchten wie z. B. Limette oder Grapefruit greifen. Beide letzteren gelten auch als beliebte Dekoration in einem Gin & Juice.
Ein bekanntes Rezept von Gin & Juice ergibt sich aus Gin, frischgepresstem Orangensaft, Sweet Vermouth und Eiswürfeln. Hier sprechen wir von einem sogenannten „Orange Blossom“. Zubereitet wird der Drink wie ein klassischer Martini, deshalb sprechen wir auch von einem fruchtigen Orangenmartini.
Wer einen besonders Gin-lastigen Geschmack bevorzugt, sollte definitiv auf traditionelle Sorten setzen wie z. B. Plymouth Gin oder auch Old Tom Gin. Beides Sorten, welche durch ihre Traditionen und die Geschichte überzeugen. Im Vordergrund natürlich die „gintypische“ Wacholdernote.
Frank ist 58 Jahre alt und seit 2017 Autor bei Ginsalabim. Seit vielen Jahren erkundet er die faszinierende Welt der Spirituosen mit unersättlicher Neugierde und Hingabe. Als leidenschaftlicher Sammler und Kenner hat er sich einen Ruf als vertrauenswürdige Quelle für Expertenwissen aufgebaut. Er teilt nicht nur sein umfangreiches Fachwissen über Gin, Vodka, Whisky und andere Getränke, sondern auch seine persönlichen Geschichten und Empfehlungen, um eine Gemeinschaft von Gleichgesinnten zu inspirieren und zu verbinden.