Guter Gin ist relativ, denn bei der Auswahl scheiden sich Meinungen gravierend. Es gibt mittlerweile tausende von Gin-Sorten deshalb ist es pauschal gar nicht so einfach zu sagen, welcher Gin gut ist und woran man dies erkennt. Der Gin ist ein vielfältiges Getränk und Genussmittel, somit hängt viel vom persönlichen Geschmack ab. Während ein wachholderlastiger Gin für viele das A und O unter den Gins ist, favorisieren andere eher einen süßen, fruchtigen Gin. Dementsprechend lässt sich gar nicht so einfach sagen, was ein guter Gin schlussendlich ist und können muss. Nicht desto trotz finden sich gewisse Anhaltspunkte, die unabhängig vom Geschmack, vieles über den Gin aussagen.
In diesem Ratgeber gehen wir näher auf die folgenden Fragen zu “gutem Gin” ein:
- Was ist ein guter Gin und was zeichnet ihn aus?
- Welchen Gin kann man empfehlen?
- Welcher Gin schmeckt am besten?
- Welcher Gin eignet sich am besten für ein Geschenk?
- Welche Gin-Sorten eignen sich für einen Gin Tonic?
All diese Fragen möchten wir Ihnen nachfolgend in diesem Gin-Ratgeber beantworten.
Woran erkennt man einen guten Gin?
In allererster Linie ist die Auswahl des richtigen Gins eine reine Geschmackssache. Wichtig ist es, dass das Aroma des Gins dem persönlichen Geschmack entspricht. Viel mehr sollte man auf die Eigenschaften einer Gin-Sorte achten, denn nicht jeder Gin ist gleich. Mittlerweile gibt es unzählige verschiedene Gins. Dementsprechend wird es schwierig gleich die richtige Sorte zu finden. Ein guter Gin muss jedoch diese Eigenschaften vorweisen können:
- Er wird von Gin-Kennern empfohlen und gut bewertet
- Der Gin besteht ausschließlich aus hochwertigen Inhaltsstoffen
- Er wurde unter den besten hygienischen Voraussetzungen hergestellt
- Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist fair
- Und ganz wichtig, er schmeckt dir
Viele gehen meist davon aus, dass ein teurer Gin auch aufgrund des hohen Preises schmecken muss. Falsch gedacht, denn auch ein teurer Gin kann dem eigenen Geschmack nicht entsprechen. Somit ist es bei der Auswahl nicht nur eine Preisfrage. Ein teurer Gin bringt nichts, solange er nicht deinem Geschmack entspricht.
Woran erkennt man einen schlechten Gin?
Im Grunde genommen ist ein Gin der deinem persönlichen Geschmack nicht entspricht, keine gute Wahl. In diesem Falle ist es für dich ein „schlechter Gin“. Es gibt leider viele minderwertige Gin-Sorten, welche über zu stark ausgeprägte Aromen verfügen und auch theoretisch nichts mit echtem Gin zu tun haben. Minderwertige Gins werden oftmals auch an einem zu beißenden Alkoholgeruch erkannt. Ist dies der Fall, Finger weg von dieser Sorte.
In der Vergangenheit sind auch immer mehr Discounter-Gins in die Kritik von Gin-Kennern gefallen. Diese verdrängen hochqualitative Marken durch ähnliche Brandings vom Markt. Darüber hinaus haben diese keinerlei Ähnlichkeiten zu den „Premium-Gins“. In der Regel erkennt man einen schlechten Gin nicht am Preis, jedoch können wir nachfolgend eine Beispielrechnung durchführen.
Kostet ein Gin 5 Euro pro Flasche im Supermarkt, klingt das auf den ersten Eindruck erstmal sehr preiswert. Ziehen wir die Mehrwertsteuer von 0,90 Euro und die Branntweinsteuer von 3,40 Euro ab, bleibt nur noch knapp 1 Euro für die Flasche, die Verpackung, das Label, den Transport und den Gin.
Jetzt kann sich jeder selbst die Frage stellen, wie hochwertig sind die Inhaltsstoffe des Gins?
Empfehlungen für einen guten Gin
Ganz egal, ob der Gin pur getrunken wird, als Gin Tonic vermixt wird oder einfach nur als Geschenk gedacht ist, er muss gut sein. Wir haben nachfolgend für Sie Gin-Sorten herausgesucht, welche sich aufgrund ihrer Hochwertigkeit, sowie auch des einzigartigen Geschmacks bestens für die aufgezählten Punkte eignen. Darüber hinaus werden diese Sorten von echten Gin-Kennern geschätzt und auch weiterempfohlen.
MOCFOR ADAM Gin
Der Gin der alten Spritfabrik aus Schleswig zeichnet sich durch ein außergewöhnliches, indisches Aroma aus. Durch die Zugabe von Curry offenbaren sich die fruchtigen zitrus- und herbfrischen Wacholdernoten auch indisch- exotische Kräuter- und Gewürzaromen wie Koriander, Ingwer, Kurkuma, Zimt, Pfeffer und einige Geheimnisse. Die 0,7 Liter Flasche gehört zu den Premium-Gins der Extraklasse und ist durch die limitierte Abfüllung ein begehrtes Einzelstück.
- indisches Curry
- Wacholder
- Hopfenblüten
- 42 % vol.
Tanqueray London Dry Gin
Der Tanqueray London Dry Gin ist ein Star unter den Gins und zählt als Grundausstattung in jeder guten Bar. Die eindrucksvolle Flasche fällt mit der grünen Farbe in Form eines Shakers besonders ins Auge. Der Hersteller Tanqueray ist Teil des Diageo Konzerns und zählt zu den wertvollsten Spirituosen-Marken weltweit. Diese Gin-Sorte eignet sich nur hervorragend zum Pur trinken, sondern wird auch sehr gerne in Cocktails und Longdrinks verwendet. Ein weiterer Pluspunkt ist das ausgezeichnete Preis-Leistungs-Verhältnis. Darüber hinaus wurde der Tanqueray Gin von den besten 50 Bars der Welt zur Nummer Eins der trendigsten Gins gewählt.
- Wacholder
- Koriander
- Angelika
- Süßholz
- 47,3 % vol.
Plymouth Original Strength Gin
Wer einen Gin mit wahrer Geschichte möchte, sollte sich den Plymouth Gin näher anschauen. Der Gin wird in der ältesten Destillerie Englands hergestellt. Der erste Gin wurde bereits im Jahre 1793 gebrannt. Bis heute wird nach der gleichen Rezeptur gebrannt. Auch die sieben Botonicals sind gleich geblieben, darunter Wacholder, Koriander sowie Orange. Der Plymouth Gin zeichnet sich durch seine Reinheit und den Geschmack aus. Ein guter Gin der sich auch optimal als Geschenk eignet. Auch in Cocktails und Longdrinks macht er eine ziemlich gute Figur.
- Wacholderbeeren
- Koriander
- Kardamon
- Dartmoor Wasser
- 41,2 % vol.
The Illusionist Dry Gin
Der Illusionist Dry Gin kommt in einer mysteriösen mattschwarzen Flasche her. Der Name kommt nicht von irgendwoher, denn der Gin kann seine Farbe verändern. Der Gin ist zwar Blau wird jedoch bei Zugabe von Tonic Water Pink. Wer denkt, dass es sich hier bei um Chemie handelt, liegt falsch, denn es handelt sich um ein natürliches Schauspiel. Es werden keinerlei künstlichen Stoffe verwendet. Der Illusionist Dry Gin wird mit Blüten versetzt, welche ihm seine blaue Farbe verleihen. Sobald er mit Kohlensäure vermischt wird, kommt es zu einer Färbung in ein helles Rosa. Definitiv eine einzigartige Gin-Sorte die etwas hermacht.
- Wacholder
- Lavendel
- Macis
- Rosmarin
- Kamille
- Zitrone
- 9 weitere Botonicals
- 45 % vol.
Ferdinand’s Saar Dry Gin
Ein ganz besonderer Dry Gin ist der Ferdinand’s Saar Dry Gin, denn dieser verfügt zusätzlich über 1 % – 5 % Riesling. Die Grundbasis bietet ein aus Getreidesorten gewonnener Brand, welcher mit weiteren Botonicals zuerst maziert und anschließend einer Destillation zugeführt wird. Die Mischung aus Trauben und Wacholderbeeren ergibt florale Noten. Dazu kommen fruchtige Aromen und weitere florale Zutaten wie z. B. Lavendel. Ein einzigartiger Gin, welcher in solch einer Form weltweit nirgends zu finden ist.
- 1 % – 5 % Anteil Riesling
- über 30 verwendete Botonicals
- floraler Charakter
- 44 % vol.
Ophir London Dry Gin
Ophir ist viel mehr als nur ein Gin, denn der Hersteller erzählt mit seinen Gin-Sorten eine Geschichte. Für diesen Gin verwendet die englische Brennerei G & J Distillers ausschließlich Gewürze, welche auf der bekannten Gewürzstraße namens „Ophir“ gehandelt wurden. Die Gins von Ophir basieren auf Wacholder, verfügen jedoch auch über viele weitere Botonicals. Insgesamt bietet der Hersteller vier Sorten an, darunter Oriental Spiced, Arabian Edition, European Edition und Far East Edition. Definitiv kein klassischer London Dry Gin aber verdammt lecker. Nicht umsonst gehört Ophir
- intensiver & facettenreicher Gin
- vier verschiedene Sorten
- von 40 % vol. bis 43 % vol.
Fazit: guter Gin muss in erster Linie dir schmecken
Ein Gin kann so hochwertig sein wie er möchte, solange er dir nicht schmeckt, bringt es im Endeffekt nichts. Deshalb sollte in allererster Linie das Aroma des Gins mit deinem persönlichen Geschmack harmonieren. Guter Gin sollte über hochwertige Inhaltsstoffe verfügen und in seiner Zusammensetzung harmonieren. Ist dies der Fall, handelt es sich hier um einen guten Gin. Als Richtlinie können Meinungen von Gin-Experten auch sehr aufschlussreich sein.
Frank ist 58 Jahre alt und seit 2017 Autor bei Ginsalabim. Seit vielen Jahren erkundet er die faszinierende Welt der Spirituosen mit unersättlicher Neugierde und Hingabe. Als leidenschaftlicher Sammler und Kenner hat er sich einen Ruf als vertrauenswürdige Quelle für Expertenwissen aufgebaut. Er teilt nicht nur sein umfangreiches Fachwissen über Gin, Vodka, Whisky und andere Getränke, sondern auch seine persönlichen Geschichten und Empfehlungen, um eine Gemeinschaft von Gleichgesinnten zu inspirieren und zu verbinden.