London Dry Gin – die Grundbasis vieler Drinks

bombay sapphire

London Dry Gin ist wahrscheinlich die am meisten bekannte Gin Sorte, die bei jedem präsent ist. Wenn es sich um Gin handelt wissen viele allerdings nicht, dass es auch bei diesem Getränk viele verschiedene Gin-Sorten gibt.

Dabei sollte man aber nicht den Fehler begehen und den London Dry Gin zu sehr mit der Stadt in England in Verbindung bringen. Zwar liegt der Geburtsort dieser Gin Sorte In London, aber er unterliegt keinerlei geschützten Herkunftsbezeichnung.

Nachfolgend erhalten Sie wissenswerte Tipps und Informationen rund um London Dry Gin:

Die Herstellung des London Dry Gin

Die häufigste Gin Sorte ist „London Dry Gin“. Dabei ist London aber keine Herkunfts-bezeichnung sondern beschreibt eine bestimmte Art der Herstellung von Gin. Für den London Dry Gin gelten schärfste Regelungen hinsichtlich der Produktion. Die Botanicals müssen alle gemeinsam vor dem ersten Brennen hinzugefügt werden. Erst dann folgen mehrere Brennvorgänge. Das spätere Hinzufügen von Aromen und Farbstoffen ist beim London Dry Gin nicht gestattet.

Um Gin mit der Bezeichnung „London Dry“ zu bezeichnen müssen strengste Auflagen bei der Produktion eingehalten werden. Zunächst wird Neutralalkohol aus landwirtschaftlich produzierten Rohstoffen wie zum Beispiel Getreide hergestellt. In solchem Neutralalkohol werden die erforderlichen Botanicals mazeriert oder perkuliert.

Nachdem der zweite Brennvorgang fertig ist, darf beim London Dry Gin kein zusätzlicher Durchgang erfolgen. Außerdem ist es strengstens verboten dem Gin Farb- oder Aromastoffe beizumischen. Zusätzlich darf dem Gin nur eine begrenzte Menge von etwa 0,1 g/Liter Restzucker enthalten und muss einen Gehalt an Alkohol von zumindest 37,5 % vol. Alk. haben.

Die Geschichte von London Dry Gin

Die Entstehung von London Dry Gin und die Gründe dafür sind nicht eindeutig belegt. Die vor dem 17. Jahrhundert verbreitete Gin Sorte könnte man heutzutage mit dem Old Tom Gin vergleichen.

Es handelte sich damals ein süßes Destillat, bei dem der Gehalt an Alkohol weniger zu spüren war und das in Unmengen konsumiert wurde. Noch dazu war die Brenntechnik nicht so weit entwickelt und es wurde nur einmal gebrannt. Dabei wurde auch der gesundheitsschädliche Vor- und Nachlauf mit abgefüllt.

london dry gin bedeutung

Die Eigenschaften des London Dry Gin

London Dry Gin ist allerdings Marke und keine Bezeichnung für die Herkunft, sondern eine Kategorie mit gewissen Regeln für die Destillation und die Zutaten. Definiert was so bezeichnet werden darf, wurde in der EU-Verordnung im Jahre 2008. Demzufolge ist es nichterheblich, ob die Sorte wirklich aus London stammt oder woanders destilliert wird.

Festgelegt ist:

  • ein Alkoholgehalt von 37,5 Vol%.
  • zumindest dreifache Destillation
  • pflanzliche Ausgangsstoffe
  • kein Hinzufügen von Farbstoffen oder Zucker
  • ein vorstehendes Wacholderaroma

Die Bedeutung des London Dry Gin

Es ist vorgeschrieben, dass das Ethanol mehrfach gebrannt und aus landwirtschaftlicher Produktion stammen muss. Der Gehalt an Alkohol des Ethanol muss genau 95 Prozent betragen. Noch dazu dürfen Aromastoffe nur bestimmten Arbeitsschritten (Mazeration, Perkolation und Dampfinfusion) hinzugefügt werden. Bei anderen Arten von Gin kann das auch danach stattfinden, wodurch die Aromen stärker sind. Zucker oder künstliche Aromastoffe sind im London Dry Gin absolut verboten.

Erkennbar ist London Dry Gin in erster Linie am Etikett. Weil die geregelte Herstellung streng einzuhalten ist, kann man es beinahe mit dem Reinheitsgebot bei Bier vergleichen. Deshalb nimmt auch jeder Produzent des London Dry Gin diese Bezeichnung mit auf die Flasche.

London Dry Gin: Test aus dem Netz

Im Folgenden einige der beliebtesten Sorten von London Dry Gin:

Bombay Sapphire

Der Bombay Sapphire Gin zählt zu den bekanntesten Gins. Der Name leitet sich aus der englischen Kolonialzeit in Indien ab, das frühere Bombay (heute Mumbai) ist bezeichnend dafür. Ebenso spielt der Name auf die Geschichte des “Sapphire of India” an.

Beim Bombay Sapphire Gin zu erwähnen ist die Methode der Herstellung, die für den angenehmen Geschmack zuständig ist. Die sogenannte Dampfinfusion in Carterhead-Destillieranlangen ist eine schonende Vorgangsweise im Vergleich zur klassischen Mazeration. Dabei werden die unterschiedlichen Botanicals nicht direkt im Alkohol mazeriert, sondern in Körben aus Kupfer zwischen Brennkesseln und Kühlschlange aufgehangen.

Charakteristisch für diesen Gin ist die saphirblaue, eckige Flasche. Geschmückt wird diese vom Queen Victoria und zahlreichen, elegant wirkenden Elementen, die an bessere Zeiten Englands erinnern.

Tangueray London Dry Gin

Dieser Gin ist ein Star in der Welt des Gins und zählt zur Ausstattung jeder Bar. In seiner eindrucksvollen, an einen Shaker gemahnenden grünen Flasche fällt er überall ins Auge. Tanqueray ist Teil des Diageo Konzerns und zählt zu den wertvollsten Spirituosen-Marken.

Die Flasche ist ansprechend und handlich, sie erinnert an einen klassischen Cocktailshaker und ist aus grünem Glas gefertigt.

Opihr London Dry Gin

Die Beeren von Pfeffer aus Indonesien, indische Pfefferbeeren und Kardamom sind drei der Zutaten, welche den orientalisch gewürzten Gin nicht nur geografisch emporheben. Die englische Brennerei G & J Distillers verwendet für diesen Gin die Gewürze, die früher auf der Gewürzstraße gehandelt wurden.

Der schmackhafte Ophir Oriental Gin besticht durch Aromen von Wacholder und Zitrusfrüchten und von reichen, erdigen und sanft würzigen orientalischen Aromen.

Elephant London Dry Gin

Vor den Toren Hamburgs wird der Elephant Gin hergestellt, den die Hersteller als Hommage an Afrika positionieren und sich auch einiges dazu überlegt haben, um das Thema umzusetzen Der London Dry Gin mit 45% Vol. nutzt 14 unterschiedliche Botanicals. In das Getränk kommen eher klassische Botoanicals wie Wacholder, Ingwer und Orangenschalen.

Die Botanicals werden zuerst für 24 Stunden mazeriert, danach geht es in die Copper Still aus dem Hause Holstein, in welcher der Gin destilliert wird. Pro Batch werden insgesamt rund 800 Flaschen Elephant Gin destilliert.

London Dry Gin aus dem Supermarkt oder Discounter: Aldi, Rewe, Lidl und Co

London Dry Gin wird auch von vielen Supermärkten und Discountern angeboten und das zu durchaus akzeptablen Preisen. Im Zuge eines umfangreichen Tests wurden insgesamt acht dieser Marken einem umfangreichen Test unterzogen.

Im folgenden stellen wir die beiden Sieger vor:

Mandaley Blue London Dry Gin

  • Markt: Aldi
  • Preis: ca. 9,99 Euro
  • Menge: 0,7l
  • Hersteller: Rola GmbH & Co. KG

In der Nase ist in erster Linie der Wacholder vorherrschend, gefolgt von einer süßen Note. Der Alkohol ist nahezu nicht zu spüren. Die Flasche gemahnt an den Bombay Sapphire, Form und Farb sind überaus ähnlich. Die Schrift auf dem Etikett ist geprägt, die Flasche ist mit einem Korken aus Kunststoff verschlossen.

Der Mandaley Blue London Dry Gin ist nicht komplex, es kommt nur der Wacholder sowie eine Note von Zitrus zum Tragen. Dennoch ergibt der Gin in Kombination mit einem Tonic eine gute Kombination. Pur ist er langweilig und überrascht nicht am Gaumen. Der Preis von ca. 9,99 Euro zeugt von einem guten Preis-Leistungsverhältnis für einen Gin, der optisch eine gute Figur macht.

42 Orson’s London Dry Gin

  • Markt: Penny
  • Preis: ca. 7,49 Euro
  • Menge: 0,7l
  • Hersteller: Kastell Markenspirituosen GmbH

Was den Geruch anbelangt kommt der Wacholder gut zum Vorschein, allerdings machen sich die 42% des Gins schon bemerkbar, ein Brennen in der Nase ist festzustellen. Am Gaumen zeigen Wacholder und Zitrusfrüchte zu gleichen Teilen, wobei der Alkohol ebenfalls ordentlich mitmischt.

Im Regal wirkt die Flasche nahezu schwarz, im Licht leuchtet sie grün. Die Schrift auf dem Etikett macht optisch einen guten Eindruck. Geschmacklich als auch optisch macht der Gin eine gute Figur und kann sowohl pur als auch in Kombination mit einem Tonic überzeugen. Für einen Preis von ca. 7,49 Euro erhält man einen soliden Gin, der im Glas gut funktioniert.

London Dry Gin kaufen – wie viel kostet er und worauf ist zu achten?

Es gibt einige Dinge, auf die beim Kauf eines London Dry Gin geachtet werden muss:

Freunde des klassischen Geschmacks von Wacholder wählen einen Gin, bei dem diese Note prominent ist. Dazu zählen Dry Gin und London Dry. Welche Botanicals den individuellen Geschmack ansprechen, lässt sich nur durch Probieren feststellen.

Gin muss einen gesetzlich bestimmten Alkoholgehalt von zumindest 37,5 Prozent haben. Viele gute Gins liegen über diesem Wert. So liegt Bombay Sapphire London Dry Gin bei 40 Prozent und Tanqueray London Dry Gin bei 43 Prozent Gehalt an Alkohol. Bei einem Alkoholgehalt um 42 Prozent lassen sich die Botanicals am besten schmecken.

Was kostet Gin?

Preisgünstiger Gin ist ab etwa fünf Euro erhältlich. Diese Getränke eignen sich aber eher für das Herstellen von Cocktails. Wer Gin pur genießen möchte und hohe Ansprüche an Cocktails stellt, greift zu Produkten aus dem mittleren und hohen Preissegment.

Zahlreiche hochwertige Gins sind im Bereich von 25 bis 30 Euro zu finden. Wie bei Genussmitteln üblich kann für Premiumprodukte auch wesentlich mehr Geld bezahlt werden.

London Dry Gin Cocktail Rezepte

Rezepte für Cocktails mit Gin wurden über lange Zeit hinweg entwickelt und von zahlreichen Experten laufend verfeinert. Die klassischen Gin Cocktails bringen die Trinkkultur in die Bars zurück und unterstreichen in erster Linie die zahlreichen Aromanuancen von Gin.

london dry gin rezepte

London Dry Gin Tonic mit Erdbeeren und Balsamico Float

In diesen Cocktail kommen schmackhafte Erdbeeren, Ingwer und frisches Basilikum. Der Clou ist der Balsamico Sirup Float, den man lässig vor den Gästen in die fertige Mischung gießt.

Zutaten:

  • 6 cl London Dry Gin
  • 1/5 l mildes Tonic Water
  • 2 reife Erdbeeren
  • 2 cm Ingwer
  • 25 ml Balsamico
  • 30 g Zucker
  • 1/8 Zitrone
  • 1/4 Bund Basilikum

Zubereitung:

  • Den Balsamico mit dem Zucker in einen Topf geben und für fünf Minuten köcheln lassen. Dabei immer umrühren. Zitronensaft hinzufügen und abkühlen lassen.
  • Den Gin in die Gläser geben und bis zum Rand mit Eis auffüllen.
  • Ingwer und Erdbeeren in Streifen schneiden und innen an den Rand des Glases stecken.
  • Mit dem Tonic aufgießen. Basilikum in die Hand legen und mit der flachen Hand einmal darauf klatschen, um die ätherischen Öle freizusetzen.
  • Gin Tonic mit einem Löffel umrühren. Ingwer und Basilikum oben ins Glas stecken.
  • Den Balsamico Sirup langsam von oben in das Glas fließen lassen und mit einem Löffel vier Mal umrühren.

London Dry Gin Tonic mit getrockneter Orange und Rosmarin

Wenn man den Drink gerne etwas bitter und trockener mag, sollte man das Rezept auf jeden Fall ausprobieren. Das Tonic Water verbindet sich hervorragend mit der Note des Rosmarins. Höhepunkt sind die getrockneten Orangenräder.

Zutaten:

  • 6 cl Dry Gin
  • 1/5 l Dry Tonic Water
  • 1,5 Bio-Orange
  • 1 Zweig(e) Rosmarin

Zubereitung:

  • Die Orange waschen, in Räder schneiden und im Dörrautomat für 12 Stunden dörren.
  • Orangenzesten abziehen, den Gin ins Glas geben und bis zum Rand mit Eis auffüllen.
  • Mit Tonic auffüllen. Orangenzesten über dem Glas ausdrücken, um die ätherischen Öle freizusetzen. Mit der Zeste um den Rand des Glases wischen und mit in den Drink geben.
  • Den Rosmarinzweig auf die Hand legen und einmal kräftig darauf klaschen, um die ätherischen Öle freizusetzen. Rosmarin an den Glasrand stecken.
  • Orangenräder als knusprigen Snack ans Glas stecken.