Der Geschmack von vielen Spirituosen kommt erst mit dem richtigen Trinkglas zur Geltung. Dies ist auch beim Gin der Fall, der in unterschiedlichen Variationen und Mischungen getrunken wird. Das Kuriose dabei ist, dass Gin je nach Rezept oder sogar Sorte üblicherweise aus einem anderen Glas getrunken wird.
Gin Tonic beispielsweise wird entweder in einem Tumbler (Whiskey- oder Cognacglas) oder einem Highball Glas (Becherglas) serviert. Viele Bars tendieren zwar eher zum Highball Glas, aber dennoch werden beide Versionen eingesetzt. Der Grund dafür liegt auch in der Größe des Bechers, welcher in der Regel um die 300-400 ml auffasst und somit ideal für die Mischung von Gin und Tonic Water ist.
Darüber hinaus bestehen noch weitere Trinkgläser, die für den Gin verwendet werden. Meist werden sie aber nur in Kombination von Gin-Cocktails genutzt, die dementsprechend aufwendiger garniert werden müssen. Der Dry Martini, welcher zu den bekanntesten Rezepten aus Gin gehört, wird immer in einem trichterförmigen Martiniglas (Martinischale, Martinikelch oder Cocktailspitz) serviert.
Seinen Kultstatus erhielt der Martini durch die James Bond-Filme und wird seither stets von grünen Oliven und dem Spruch „geschüttelt, nicht gerührt“ begleitet. Weitere Gin-Cocktails oder Rezepte kommen ebenfalls mit ihren eigenen Trinkgläsern.
Gin und der Mythos als „das Kultgetränk der gehobenen Schicht“
Obwohl Gin früher als „Getränk der Oberschicht“ galt, ist dies in der heutigen Zeit nicht mehr der Fall. Selbstverständlich erfreuen sich wohlhabende und ältere Menschen am Gin, aber dennoch wird es aktuell auch vermehrt von Jugendlichen und jungen Erwachsenen getrunken. Insbesondere Gin-Cocktails wie Pink Lady oder Gin Wild Berry kommen sehr gut bei der jüngeren Generation an, welche inzwischen zu einem Muss auf Hauspartys oder Spieleabenden geworden sind.
Das Bewundernswerte an dem Gin-Interesse der jüngeren Generation ist aber auch, dass sie sich gut mit den unterschiedlichen Gin-Sorten und -Rezepten auskennen und sogar Gin-Trinkgläser verfügen. Dadurch lässt sich ganz klarsehen, dass Gin einen neuen und höheren Stellenwert in der Gesellschaft bekommen hat, welcher nicht ausschließlich für eine gewisse Gruppe relevant ist.
Gin-Gläser: Darauf kommt es an
Da Gin immer kalt mit Eiswürfeln (niemals Crushed Ice) getrunken wird, sollte das Glas die passende Form besitzen, um die Eiswürfel problemlos platzieren zu können. Zusätzlich sollten die Eiswürfel möglichst langsam schmelzen, da erstens Schmelzwasser den Geschmack von Gin verschlechtert und zweitens ein lauwarmer Gin nicht das gleiche Geschmackserlebnis bietet. Um die zu erreichen, sollte das Gin-Glas eine möglichst geringe Außenfläche besitzen, da somit weniger Hitze an das Getränk gelangt.
Darüber hinaus spielt auch das Glas und die Dicke des Glases eine Rolle. In der Theorie wäre eine Teetasse die beste Option, um Getränke möglichst lange auf einer bestimmten Temperatur zu halten. Dies wäre aber aufgrund des Aussehens keine Option für Cocktails und natürlich auch nicht für Gin, da das Auge ein wichtiger Bestandteil des Genussfaktors ist, welcher bei einer herkömmlichen Teetasse nicht vorhanden ist.
Dennoch kann auch die Dicke des Glases geachtet werden, da dickere Gläser deutlich länger Temperaturen speichern können. Dies liegt zum Beispiel an der Hitzeabgabe von den Händen oder der Außentemperatur, die auf die Gläser einwirkt. Je dicker das Glas dabei ist, desto langsamer überträgt sich die Wärme, was ultimativ zu einem temperaturkonstanteren Drink führt.
Wie bereits erwähnt, spielt auch das Aussehen eine entscheidende Rolle. Bei einem schicken und edlen Design des Gin-Glases wirkt der Inhalt automatisch attraktiver und somit auch appetitlicher. Vor allem Tumbler glänzen in diesem Faktor, da sie meist aufwendig verziert sind und über edle Designs verfügen. Manche Unternehmen stellen sogar spezifische und maßangefertigte Exemplare her, die den Gin noch köstlicher darstellen.
Aus diesen Gründen fällt die Wahl in der Regel auf Highball Gläser und Tumbler, die auch in allen Bars für unterschiedliche Gins genutzt werden. Bei Cocktails bestehen aber noch andere Varianten.
Die besten Gin-Gläser für verschiedene Gin-Cocktails
Es bestehen über 5.000 Gin-Sorten auf der Welt und mindestens genauso viele Gin-Cocktails. Dabei gibt es die verrücktesten Variationen wie zum Beispiel den Gin Julep, welcher aus Gin, Minze, Limettensaft, Curacao und Sodawasser hergestellt und in einem Kelch serviert wird. Dies ist nicht einmal die bizarrste Kombination mit Gin und ebenfalls nicht die absurdeste Trinkbehälterform für den Cocktail.
Aber nicht jeder Gin-Cocktail ist ein Teil dieser Kategorie, da einige Mischungen bestehen, die sich bereits seit längerer Zeit bewährt haben und einige aktuell zum Trend werden:
Gin&Juice:
Rezept für 1 Person:
- 2 cl Gin
- 1 Zeste Grapefruit oder Zitrone
- 5 cl Traubensaft
- Eiswürfel
Das Besondere am Gin & Juice ist, dass die Präsentierform variabel ist und es meist im Tumbler, Cocktail- oder Longdrink-Glas serviert wird. Wichtig für das Gin-Glas ist lediglich, dass die Zitronen- oder Grapefruitscheibe am Glasrand platziert werden kann und dass das Getränk gut im Trinkbehälter aussieht.
Negroni
Rezept für 1 Person:
- 3 cl Dry Gin
- 3 cl roter Wermut
- 3 cl Campari
- Eiswürfel
- Orangenzeste
Der Negroni, welcher aus Italien stammt, wird stets in einem Tumbler serviert und feiert aktuell seine beste Zeit. Immer mehr Menschen trinken das Getränk, welches üblicherweise in Restaurants und Bars als Aperitif serviert wird und somit einen guten Abend einläutet.
Gin Gin Mule
Rezept für 1 Person:
- 4-5 cl Gin
- 2,5 cl Limettensaft
- 3 cl Zuckersirup
- 3 cl Gingerbeer
- 6 bis 8 Minzblätter
- 1 bis 2 Limettenscheiben
- Eiswürfel
Angelehnt an den „Moscow Mule“ ist der Gin Gin Mule ein Gin-Cocktail, welcher aktuell stark im Trend liegt. Vor allem in Weltmetropolen wie Berlin oder London feiert das Getränk gerade seinen Aufstieg, erlangt zudem einen Kultstatus und wird stets in einem Kupferbecher serviert, wie es auch beim Moscow Mule üblich ist.
Singapore Sling
Rezept für 1 Person:
- 3 cl Gin
- 1,5 cl Cherry Brandy
- 0,75 cl Cointreau
- 0,75 cl DOM Bénédictine
- 1 cl Grenadine
- 12 cl Ananassaft
- 1,5 cl Limettensaft
- 1 dash Angostura Bitter
- 1 Ananasscheibe
- 1 Cocktailkirsche
Der Singapore Sling ist ein geschmacksintensiver Gin-Cocktail, welcher inzwischen in einigen Bars auf der ganzen Welt zu finden ist. Er zählt zu den typischen Cocktails und wird dementsprechend auch in einem Cocktail-Glas serviert.
Frank ist 58 Jahre alt und seit 2017 Autor bei Ginsalabim. Seit vielen Jahren erkundet er die faszinierende Welt der Spirituosen mit unersättlicher Neugierde und Hingabe. Als leidenschaftlicher Sammler und Kenner hat er sich einen Ruf als vertrauenswürdige Quelle für Expertenwissen aufgebaut. Er teilt nicht nur sein umfangreiches Fachwissen über Gin, Vodka, Whisky und andere Getränke, sondern auch seine persönlichen Geschichten und Empfehlungen, um eine Gemeinschaft von Gleichgesinnten zu inspirieren und zu verbinden.